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Namensreaktionen

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Robinson-Anellierung

Die Robinson-Anellierung ist eine sehr nützliche Reaktionsabfolge zum Aufbau von komplexen, polycyclischen Verbindungen, vornehmlich Stereoid-Derivaten.


Mechanismus

Unter Basenkatalyse und thermodynamischer Kontrolle bildet sich ein Gleichgewicht zwischen thermodynamisch günstigem Enol und dem Keton. Die Enol-Form reagiert mit einem Vinylketon-Derivat in einer Michael-Addition ab:

Das neu gebildete Enol muss tautomerisieren, nur die rechte Form kann in der Aldoladdition einen Sechsring ausbilden:

Die Aldol-Addition wird von einer Kondensation gefolgt. Unter Wasserabspaltung bildet sich eine konjugierte Doppelbindung:


Prof. Robert Robinson (1886-1975)

Der britische Chemiker Robert Robinson studierte an der Uni Manchester bis zur Promovierung Chemie. Als Professor lehrte er an den Universitäten von Sydney, Liverpool, St. Andrews, Manchester, London und schliesslich Oxford. Robinson machte sich vor allem einen Namen für Strukturaufklärungen und Totalsynthesen von Naturstoffen wie den Anthocyanen und Alkaloiden (z.B. Morphin, Narcotin, Strychnin und Brucin). Im zweiten Weltkrieg leitete er eine Gruppe, die sich der Synthese von Penicillin widmete. Für seine Untersuchungen von wichtigen Pflanzenprodukten und insbesondere der Alkaloide erhielt Robinson 1947 den Nobelpreis. In den 50er Jahren wandte er sich Stereoidsynthesen zu. Robinson entwickelte in Konkurrenz zu Prof. Robert B. Woodward Totalsynthesen von Cholesterol, Cortison und Epi-Androsteron. Zahlreiche Namensreaktionen zeugen noch heute von seinen Leistungen in der Synthesechemie. So ermöglicht die Robinson-Anellierung die Synthese von polycyclischen Verbindungen; für Heterocyclen stehen z.B. die Robinson-Gabriel-Synthese (Oxazole) und die Allan-Robinson-Reaktion (Flavone und Isoflavone) zur Verfügung.