18.01.08 Bildgebung erlaubt Darstellung der Schmerverarbeitung
Neue Schubkraft für Schmerzforschung
Schmerzreize ohne Schmerzwahrnehmung
Die moderne Bildgebung erlaubt, innere Organe, ihre Struktur und Funktion ohne Schäden bei Mensch und Tier zu untersuchen. In der experimentellen Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg werden diese Verfahren nicht nur für Untersuchungen zur Schmerzverarbeitung, sondern auch in anderen Gebieten genutzt, beispielsweise in der DFG-Forschergruppe Kleintierbildgebung unter Leitung von Prof. Dr. Willi Kalender. Der für die Forscher erfreuliche wissenschaftliche Fortschritt steht dabei im Einklang mit dem Wunsch, den Versuchstieren unnötiges Leiden zu ersparen.
Die Schmerzforschung in Narkose nutzt den Umstand, dass das Gehirn schmerzhafte Reize auch unter Betäubung registriert, nur dass diese Reize nicht wahrgenommen werden. Mittels Magnetresonanztomographie können die Reaktionen in Bilder umgesetzt werden, welche die Aktivität des Gehirns in den schmerzverarbeitenden Regionen anzeigen. Dies hilft den Forschern, die Ursachen von chronischem Schmerz zu finden und neue Therapien zu entwickeln.
Abb. 1: Nur einen Zentimeter beträgt der Durchmesser eines
Rattengehirns. Dennoch werden Details deutlich erkennbar.
Quelle: Kay Brune, Universität Erlangen
"Nature" veröffentlicht Forschungsergebnis
Wie nützlich und erfolgreich die nicht-invasive Bildgebung eingesetzt werden kann, belegt ein Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse am 17. Januar 2008 in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht werden: Es befasst sich mit der Wirksamkeit eines neuartigen Schmerzmittels und zeigt anhand der "Bilder aus dem Gehirn", wie die erhöhte Aktivität der schmerzverarbeiteten Regionen durch diesen Wirkstoff auf ein Normalmaß zurückgeführt werden kann. Für die Untersuchungen wurden bereits gereizte Hautpartien - etwa einem Sonnenbrand entsprechend - zusätzlich einem Hitzereiz ausgesetzt. Die Abbildung vergleicht die vermehrten Gehirnaktivitäten (Rot/Gelb) und damit das erhöhte Schmerzempfinden in Folge des Reizes (a) mit der Neutralisierung durch das Schmerzmittel (c). Auf gesunde Haut (b) wirkt der Hitzereiz weniger schmerzhaft als auf gereizte Haut (a). Bei fehlender Hautreizung hat das Analgetikum praktisch keine Wirkung (d). In (e) sind Details eines Rattengehirns im Querschnitt dargestellt.
Quelle:
Reversal of pathological pain through specific spinal GABAA receptor subtypes
J. Knabl et. al., Nature 2008, 451, 330.
DOI:
10.1038/nature06493
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Bildgebung erlaubt Darstellung der
Schmerverarbeitung
(URL: https://www.organische-chemie.ch/chemie/2008jan/schmerzforschung.shtm)
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